Jeder Kitesurfer, der Kinder hat, stellt sich irgendwann die ultimative Frage: Wann ist es soweit, dass meine Kinder alt genug sind und einen Kitekurs besuchen können. Doch diese Frage ist gar nicht so einfach oder gar pauschal zu beantworten. Oft wird davon gesprochen, dass die Kinder eine Mindestgröße und ein Mindestgewicht haben müssen um mit dem Kitesurfen zu beginnen. In diesem Zusammenhang hört man oft, dass Kinder jünger als 12 oder 13 Jahren gar nicht Kitesurfen können. Wie kommt es dann, dass man immer wieder über Videos im Netz stolpert in denen sechs-, sieben- oder achtjährige Kinder am Kitesurfen sind? Ich selbst habe in Kapstadt bei ordentlich Druck bereits einen achtjährigen Knirps gesehen, dessen Kite nur einen Quadratmeter kleiner als mein eigener war. Und als er über die erste Kickerwelle einen Railey zelebrierte, war ich mehr als beeindruckt von seinem Mut und Können.
Also für mich persönlich ist es nicht sinnvoll ein bestimmtes Alter zu nennen um Kinder für den Kitekurs anzumelden. An erster Stelle muss natürlich der Nachwuchs stehen. Hat das Kind den Ehrgeiz, den Mut und den nötigen Respekt, dann wird es nicht allzu lange dauern bis der Junior auf dem Kiteboard steht und seine Lines durchs Wasser zieht. Kinder gehen an neue Aufgaben ganz anders heran als wir Erwachsene, meist gibt es gar keine Angst oder die Furcht vor diesem oder jenem. In der Regel stehen der Spaß und die Aufregung im Vordergrund und genau mit diesem Selbstvertrauen lernen Kinder spielerisch in wenigen Tagen den Umgang mit Kite und Board. TIPP: Wenn Du Deinem Junior einen unverbindlichen Einblick ins Kitesurfen geben willst, dann bietet sich auch perfekt eine Tandem Kiteboard an.
Doch woher kommen also die Meinungen zur Mindestkörpergröße und -gewicht, sind diese womöglich unbegründet? Das Argument, dass Kinder unter einer Mindestgröße von etwa 140-150cm nicht Kitesurfen können stammt lediglich daher, dass sie die Bar, wenn sie diese loslassen, nicht mehr greifen können. Bei regulärer Einstellung stimmt das in den meisten Fällen. Allerdings lässt sich der Depowerweg bei vielen Bars mittlerweile variieren und an die Vorlieben anpassen. Darüber hinaus könnte man noch immer am Mittelstrang die Bar heranziehen und somit wieder an die Bar kommen. Ich gehe natürlich davon aus, dass Kinder bei Leichtwind und perfektem Stehrevier das Kitesurfen lernen. Das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt, dem Mindestgewicht von jungen Kitesurfern. Ein entsprechend kleiner Kite bei Leichtwind lässt Kinder den Umgang mit dem Kite am Wasser ebenso einfach erlernen wie erwachsene Kiter mit großen Kites. Natürlich ist ein kleiner Kite schneller, aber er entwickelt im Verhältnis nicht mehr Kraft. Idealerweise hat der Nachwuchs-Kiter bereits mit einem Trainerkite an Land geübt und weiß bereits wie man einen Kite steuert. Ein weiteres Argument, dass Kinder nicht Kitesurfen lernen können ist das Trapez, doch auch hier hat die Kitebranche bereits reagiert. Entweder kauft man ein spezielles Kids Trapez oder man probiert eines der Mädels Trapeze in XS. Wie man sieht gibt es keinen Grund um den Nachwuchs, sofern er aufs Brett will, vom Kitesurfen abzuhalten. Doch wie auch bei den Erwachsenen sollten auch die Kids ihre ersten Schritte in der Kiteschule machen um Theorie und Praxis von der Pike auf zu lernen. Ausschlaggebend für den Erfolg ist mit Sicherheit der Antrieb und der Ehrgeiz des Juniors, aber auch der richtige Kitespot. Falls Deine Kinder also planen Kitesurfen zu lernen, dann solltest du unbedingt den perfekten Spot aussuchen und Dich im Vorfeld mit der Kiteschule absprechen, damit auch das richtige Material vor Ort ist. TIPP: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte jeder junge Kitesurfer einen Helm tragen.